Der Fahrradreifen stellt die Verbindung zwischen Untergrund und Fahrrad dar, weshalb die richtige Reifenwahl wichtiger ist, als so mancher Fahrradfahrer denkt.
Zugegeben – so extrem wie bei der Formel 1 ist es bei uns Freizeitfahrern sicherlich nicht, es macht aber doch einen bemerkbaren Unterschied zwischen den unterschiedlichen Typen an Fahrradreifen.
Welche Fahrradreifen gibt es?
Inhaltsverzeichnis
Wir unterscheiden zwischen 5 Arten von Fahrradreifen, die wir dir hier gerne erklären.
1. Mountainbike-Reifen
Der Mountainbike oder MTB-Reifen ist weit verbreitet. Er hat eine breite Auflagefläche und hat typischerweise grobe Stollen. Daher ist er ideal für grobe Untergründe. Er findet daher hervorragend Halt in weichen Böden und ist in den Wäldern zu Hause. Durch die breite Auflagefläche und das grobe Profil hast du guten Gripp (Halt), selbst in Kurven auf losen Untergrund. Weniger zu empfehlen ist der Mountainbike Reifen auf Asphalt. Du wirst auf der Straße aufgrund des niedrigeren Luftdruckes und der groben Stollen nicht so einfach und effektiv rollen können und verbrauchst relativ viel Energie!
Viele Freizeitradler nehmen sich in diesem Punkt nicht ernst genug. „Mir ist die Optik meines Bikes wichtig und Mountainbikes sehen einfach gut aus!“
Diese Aussage hören wir oft, damit hast du auch recht. Aber du musst bedenken: Wo bin ich unterwegs? Zum Großteil auf der Straße? Dann nimm kein Mountainbike mit MTB-Reifen, sondern lieber ein Fahrrad mit Crossbike-Reifen!
2. Crossbike-Reifen / Trekkingbike-Reifen
Diese Reifenart ist besonders beliebt bei dem gemütlichen Alltagsradler, der sein Fahrrad für die Freizeit oder für den Weg zur Arbeit nutzt. Der Reifen ist schmal und hat ein glattes Profil. Dadurch ist er ideal für den Alltag. Auf Asphalt rollt er dank des glatten Profils sehr effizient und leicht. Meist sind seitlich Stollen oder ein gröberes Profil, was den Halt in Kurven sichert. Auch auf leichten Feldwegen oder Schotter bietet er genügend Grip.
Ein großer Unterschied zwischen Crossbike und Trekkingbike Reifen ist nicht ersichtlich.
3. Citybike-Reifen
Der Citybike-Reifen ist ebenso schmal wie der Crossbike- und Trekkingbike Reifen. Er ist noch glatter und besitzt kaum Stollen an der Seite des Reifens. Damit ist das Rollverhalten auf Asphalt noch effizienter. Abseits der Straße hat er weniger Gripp.
4. Rennrad-Reifen
Der Rennradreifen ist noch extremer – er ist noch schmäler und noch glatter. Dadurch ist der Reifen für Rennreifen der Sieger bei der Formel 1. Eine minimale Auflagefläche bedeutet minimale Reibung und somit beste Rolleigenschaften auf der Straße.
5. Spike-Reifen
Der Spike-Reifen ist der Exot unter den Fahrradreifen und ein Winterreifen.
Ja – bei Fahrrädern gibt es auch Winterreifen.
Es ist ein grobstolliger Fahrradreifen mit Spikes, also kleinen Metallnadeln, die nach außen schauen. Dadurch bekommst du auch auf Schnee und Eis Halt mit dem Fahrrad!
ABER: Fahrradreifen mit Spikes sind im Straßenverkehr nicht erlaubt!
Warum sind richtige Fahrradreifen so wichtig?
Du siehst, es gibt viele Arten von Fahrradreifen und viele Unterschiede.
Fahrradreifen stellen die Verbindung zwischen dir und dem Fahrrad und dem Untergrund her. Es ist ähnlich, wie bei Schuhen. Du ziehst die Schuhe gern an, die dir gut passen und mit denen du dich im Alltag wohlfühlst. Auch bei Schuhen gibt es unterschiedliche Einsätze.
Die Wahl der Fahrradreifen hängt im Grunde genommen von 3 Faktoren ab:
- Untergrund
- Einsatz
- Sicherheit
Welchen Reifen brauche ich?
Bist du der Alltagsfahrer, der viel auf Asphalt unterwegs ist, empfehle ich dir den Crossbike Reifen. Er rollt hier sehr gut, ist aber auch flexibel genug, um sicher die Abkürzung durch den Park zu nehmen!
Du bist zum Großteil im Wald oder auf unebenen Untergründen unterwegs? Dann ist ein Mountainbike-Reifen ideal. Er erzeugt unter allen Reifen den meisten Grip, ist allerdings für die Straße nicht geeignet.
Du nutzt dein Fahrrad als Sportgerät oder ausschließlich, um zur Arbeit zu kommen und bist dabei nur auf der Straße unterwegs? Dann empfehle ich dir einen Rennradreifen. Er rollt perfekt auf Asphalt, ist leicht und wendig.
Übrigens: Wem ein Rennrad zu sportlich ist, ist mit Fitnessbikes sicherlich sehr zufrieden!
Kann ich Fahrradreifen wechseln?
Grundsätzlich ist das Wechseln zwischen den Fahrradreifen-Typen möglich. Du solltest dabei nur auf den gleichen Durchmesser und die gleiche Breite achten. Ein Rennradreifen mit 28 Zoll Größe wird nicht auf ein MTB passen, auf ein Crossbike in der Regel aber schon. Möchtest du dein Mountainbike mit leicht rollenden Crossbike Reifen umrüsten, muss ich dich leider entäuschen. Aufgrund des Reifendurchmessers (Mountainbike 27,5 oder 29 Zoll und Crossbike 28 Zoll) klappt das nicht. Eine Möglichkeit besteht aber, indem du nicht nur den Reifen, sondern auch das Laufrad, also Fahrradfelge mit Fahrradnabe, mit austauschst.
Wie du den Reifen wechselst, zum Umbauen oder bei einem Platten erklärt dir unser Willi in folgendem Video:
Was sind die größten Fehler?
1. Grobstollige Mountainbike Reifen für den Straßenfahrer
Radelst du zum Großteil auf der Straße und wenig im Wald empfehlen wir dir schmalere Reifen, die darüber hinaus nicht so sehr profiliert sind. Du wirst damit viel einfacher, energiesparender und bequemer ans Ziel kommen. Wenn du bereits ein Mountainbike hast, schau daher nach einem feineren Profil am Reifen. Bist du noch in der Entscheidungsphase, welches Fahrrad das perfekte ist, lies unseren Blog-Artikel Buy your Bike: Checkliste – So findest du das passende Fahrrad für dich und überlege dir, ob ein Crossbike nicht besser wäre 🙂
2. Fahrradreifen nicht wechseln
Beim Auto wird der Reifen alle 3-4 Jahre gewechselt, wenn die Verschleißgrenze erreicht ist und der nächste TÜV anfällt. Und beim Fahrrad?
Auch der Fahrradreifen soll regelmäßig gewechselt werden. Der Gummi fährt sich mit der Zeit ab oder er wird porös. Auch die Profilierung wird schlechter und damit nimmt auch die Sicherheit ab. Die Pannengefahr wird darüber hinaus auch größer.
Beim Fahrrad gibt es zwar keinen TÜV und die Reifen werden auch nicht geprüft, jedoch solltest du schon darauf achten, dass die Reifen in einem guten Zustand sind.
3. Zu wenig Luft im Reifen
Das Fahrrad wird gekauft, gefahren, gefahren und gefahren. Die Reifen aufpumpen? – Nö
Dieses Verhalten kennen wir nur zu gut. Man denkt nicht dran, vergisst es oder hat keine Pumpe zu Hause. Dabei gibt es eine gute Fahrradpumpe bei uns schon ab rund 20 €uro.
Fährst du mit zu wenig Luftdruck in den Reifen, rollst du durch den Widerstand und die breite Auflagefläche der Reifen sehr träge und schwer.
Tipp: An der Seite des Fahrradreifens steht, welcher Luftdruck optimal ist!
Beim Trekkingbike empfehlen wir 3-4 bar, hier ist das Rollverhalten sehr gut, während noch gute Federeigenschaften vorhanden sind.